Etwas Besonderes …

„Aus dir wird einmal etwas ganz Besonderes.“,
sagt die Mutter zum Kind.

Fragen, die sich dem Kind da womöglich stellen:

Wann?

Was?

Bin ich also (noch) nichts Besonderes?

Erwartest du das von mir?

Was hast du mit mir vor?

Wirst du von mir enttäuscht sein?

Ist es denn gut, „etwas Besonderes“ zu sein?

Was wird aus den anderen?

Bist du auch etwas Besonderes?

…?

Gefühle und Gedanken, die beim Kind womöglich ausgelöst werden:

Du siehst anscheinend irgendwo da in der Zukunft etwas, was ich noch nicht sehen kann. Du scheinst es auch nicht richtig zu sehen – sonst sagtest du ja, was du siehst.

Ich merke, dass dir diese Aussicht viel bedeutet; du fühlst dich gut, wenn du da hinschaust – als wärst du irgendwie größer als du bist.

Ich fühle mich nicht gut dabei; mir wird unbehaglich und bang.

Du siehst mich ja nicht hier und jetzt. Oder: was du hier und jetzt von mir siehst, gefällt dir nicht. Es genügt dir nicht. Ich genüge dir nicht, so, wie ich jetzt bin. Das tut weh.

Und: Du scheinst etwas von mir zu erwarten; ich soll dir „einmal“ einen großen Wunsch erfüllen. Das möchte ich ja gern tun. Ich weiß aber gar nicht, wie. Das ist mir unheimlich.

Dir scheint das zu gefallen, dass das so geheimnisvoll ist. Dir scheint zu gefallen, dass ich nicht verstehe, was du meinst.

Du bist so weit weg. Ich habe Angst. Ich bin allein.

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